Sprachförderung durch Lernspielzeug – gezielt fördern nach Lernzielen

Sprachentwicklung geschieht nicht zufällig – sie folgt bestimmten Stufen, die bei jedem Kind individuell, aber in ähnlicher Reihenfolge verlaufen. Um diesen Prozess gezielt zu unterstützen, ist es hilfreich, sich an konkreten Lernzielen zu orientieren.
Lernspielzeug kann dabei eine wertvolle Rolle spielen: Es weckt Interesse, schafft spielerische Wiederholungen und macht Sprache im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“.
Damit du schnell das passende Spielzeug findest, haben wir unsere Empfehlungen nach vier zentralen sprachlichen Lernzielen sortiert:

Wortschatz erweitern

Ein breiter Wortschatz ist die Grundlage für gutes Sprechen und Verstehen. Schon ab dem ersten Lebensjahr lernen Kinder neue Wörter, indem sie Dinge sehen, hören, anfassen – und benannt bekommen.

Geeignetes Spielzeug:
Bildkarten und erste Bildwörterbücher
Sprechende Bücher (z. B. Tiptoi)
Thematische Puzzles (z. B. Tiere, Fahrzeuge, Alltag)

So fördert es:
Das Kind sieht ein Bild, hört das passende Wort und kann es aktiv nachsprechen. Je häufiger dieser Vorgang stattfindet, desto sicherer wird das Wort im Gedächtnis verankert.

Laute & Aussprache

Besonders im Alter von 2 bis 5 Jahren wird die Aussprache trainiert: Kinder lernen, verschiedene Laute zu unterscheiden und korrekt zu bilden. Bei manchen Lauten („s“, „r“ oder „sch“) braucht es gezielte Übung.

Geeignetes Spielzeug:
Sprachspiele mit Lautkarten
Reimspiele und Würfelspiele zur Lautbildung
Logopädische Spiele für zuhause

So fördert es:
Durch das bewusste Wiederholen und Unterscheiden von Lauten – oft in Kombination mit Bildern oder Geschichten – verbessert sich die Aussprache spielerisch.

Verstehen & Zuhören

Gutes Zuhören ist eine Grundvoraussetzung für Sprache. Kinder müssen lernen, Geräusche zu unterscheiden, einfache Anweisungen zu verstehen und Informationen aus dem Gehörten zu behalten.

Geeignetes Spielzeug:
Hörspiele und Sound-Bücher
„Lauschspiele“ und Geräuscherätsel
Spiele mit einfachen Anweisungen

So fördert es:
Kinder lernen, sich zu konzentrieren und gezielt auf Sprache oder Geräusche zu achten – eine wichtige Fähigkeit, nicht nur für den Spracherwerb, sondern auch für den Alltag und später die Schule.

Freies Erzählen

Erzählen heißt, Gedanken in Sprache zu fassen – eine Königsdisziplin der Sprachentwicklung. Kinder entwickeln dabei Fantasie, Strukturgefühl und Sprechfreude. Es beginnt mit einfachen Bildbeschreibungen und wird mit der Zeit zu kleinen Geschichten.

Geeignetes Spielzeug:
Story Cubes (Würfel mit Symbolen)
Erzählkarten oder Bildgeschichten
Rollenspielsets (Kaufladen, Arztkoffer etc.)

So fördert es:
Kinder werden angeregt, Erlebtes oder Erfundenes zu erzählen, Begriffe zu verknüpfen und Sprache aktiv zu gestalten – ganz ohne Druck, dafür mit viel Spaß.

Fazit

Sprachförderung muss nicht trocken oder technisch sein – im Gegenteil: Sie funktioniert am besten spielerisch, alltagsnah und zielgerichtet. Wenn du weißt, welches Lernziel gerade im Vordergrund steht, kannst du gezielt das passende Spielzeug auswählen und dein Kind ganz natürlich beim Sprechenlernen begleiten.
Denn: Mit jedem neuen Wort, jedem gehörten Geräusch und jeder kleinen Geschichte wächst nicht nur die Sprache – sondern auch das Selbstvertrauen.